Dienstag, 14. Februar 2012

600 Schwerter für Grönland – Innersuit


Bild: Rollespilsakademiet
LARP hat vor einer Weile auch den hohen Norden, genauer gesagt Grönland erreicht. Die beiden dänischen LARPer Anders Berner und Lars Munck haben im Rahmen des Innersuit-Projekts im letzten Jahr auf einer mehrwöchigen Tour verschiedene Schulen in Ostgrönland und der grönländischen Hauptstadt Nuuk besucht  mit 600 gesponserten LARP-Schwertern im Gepäck. Dabei haben sie insgesamt 10.000 Kilometer Reisestrecke mit Flugzeug, Boot und Hundeschlitten zurückgelegt und mehr als 1000 Kinder und Jugendliche (sowie deren Lehrer) in das Hobby LARP eingeführt.
Was zunächst skurril klingen mag, hat einen ziemlich ernsten Hintergrund. In der grönländischen Gesellschaft, insbesondere unter den Inuit, herrschen große soziale Problemen wie eine hohe Arbeitslosigkeit und ein stark verbreiteter Alkoholismus. Leidtragende sind die Jugendlichen, die häufig unter Perspektivlosigkeit, aber auch unter Missbrauch, Gewalt und Depressionen leiden. Als Folge hat Grönland eine der höchsten Selbstmordraten unter Jugendlichen weltweit. Das LARP-Projekt sollte daher  Abwechslung in den Alltag bringen und den Kindern und Jugendlichen einen Weg aufzeigen, wie sie sich auf neue Weise mit ihrer eigenen Kultur auseinandersetzen können. Projektträger war das Kulturinstitut NAPA, das Nordische Institut in Grönland. Als LARP-Experten wurde die Kopenhagener Rollespilsakademiet (Rollenspielakademie) ins Boot geholt, die in Dänemark für groß angelegte LARP-Projekte für Kinder und Jugendliche bekannt ist.

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