Dienstag, 1. September 2009

Videodokumentation zum SonsbeekLive

Gerade bin ich dank Eirik über eine Videodokumentation zum SonsbeekLive gestolpert:

Um kurz zu erläutern, um was es da eigentlich geht, zitiere ich mich der Einfachheit halber selbst:

Der Park von Sonsbeek ist seit Menschengedenken für alle Kulturen des Kontinents ein heiliger Ort, an dem die Unsterblichen, deren Präsenz sich überall im Park in großen, rätselhaften Skulpturen manifestiert, mit den Menschen in Kontakt treten. Hier treffen die Abgesandten verschiedener Nationen und Stämme aufeinander, die gekommen sind, um die Geheimnisse des Waldes zu ergründen.

Spirituelles Zentrum des Parks war ein uralter zwölf Meter hoher Turm, der als Versammlungsort der Gruppen, aber auch als Schlafquartier diente. Zwischen den Gesandtschaften herrschte überwiegend Frieden, allerdings führten Misstrauen und kulturelle Missverständnisse immer wieder zu Konflikten, die durch rituelle Duelle beigelegt werden mussten. Und der uralte Wald von Sonsbeek barg weitere Gefahren. Die Wege und Lichtungen wimmelten tagsüber von den ruhelosen Geistern längst Verstorbener. Es galt, ihnen entweder auszuweichen, um nicht unnötig ihre Aufmerksamkeit zu erregen, oder sie mithilfe von Spiegel und rituellem Lärmen abzuwehren, wenn sie drohten in den Turm einzudringen. Angeleitet von den geheimnisvollen Wächtern des Waldes und ausgestattet mit seltsamen futuristischen Artefakten, stellten sich die Charaktere den Aufgaben und Ritualen, um die Gunst der Unsterblichen zu gewinnen.


SonsbeekLive war ein experimentelles LARP-Kunstprojekt des New Yorker Künstlers Brody Condon und des dänischen LARP-Organisators Bjarke Pederson, das an mehreren Terminen im Sommer in Arnheim in den Niederlanden stattfand. Es unterschied sich von normalen LARPs insbesondere dadurch, dass die Veranstaltung Teil einer großen Kunstausstellung, der „Sonsbeek 2008: Grandeur im Sonsbeek-Park“, war. Die Handlung spielte in einer Fantasy-Welt, allerdings mit einem leichten Science-Fiction-Einschlag in Form der technologischen Artefakte. Auch bei der Ausgestaltung ihrer Kulturen und der Kostüme waren die Teilnehmer angehalten, typische Fantasykonzepte mit futuristischen Elementen zu verknüpfen.

Der experimentelle Charakter des Spiels zeigte sich noch in weiteren Elementen. So setzten sich die Gruppen aus vorgegebenen Charakterklassen wie Duellmeister, Herold oder Archivar zusammen, die jeweils bestimmte Aufgaben im Gruppengefüge hatten. Damit wurde unter anderem der spirituell-rituelle Charakter der Gesandtschaften unterstrichen, die hier ihre Völker im Wettstreit vertreten sollten. Außerdem gab es jeweils am Vorabend der Veranstaltungen für alle Teilnehmer einen kleinen Vorbereitungs-Workshop, der dabei helfen sollte, einen fließenden Übergang ins Spiel zu ermöglichen. Eine weitere Besonderheit war der Umgang mit Außenstehenden. Wo „Touris“ im LARP normalerweise irgendwie ignoriert werden müssen, wurde ihre Anwesenheit hier ins Spiel einbezogen, eben als die zuvor genannten Geister – wobei die im Spiel dazu verwendeten Mittel, der Aufmerksamkeit der Geister zu entgehen oder sie zu vertreiben, von den Organisatoren in Wirklichkeit natürlich dazu gedacht waren, das Interesse der Besucher zu erregen. ("SonsbeekLive: the Twentyfivefold Manifestation - LARP trifft Kunst" in der LARPzeit #22)
Hach ja, da werden Erinnerungen an obskure Rituale, seltsame Ehrenduelle und Glückskekse als Mittel der Entscheidungsfindung wach... Definitiv eines der skurilsten Spiele, an denen ich je teilgenommen habe!

Mehr zum SonsbeekLive findet man unter www.sonsbeeklive.org.

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